In vielen Unternehmen, vor allem in Technikräumen oder Werkstätten, greifen Verantwortliche bei feuerfesten Unterlagen auf Metallplatten zurück. Der Gedanke liegt nahe: Metall brennt nicht, ist robust und langlebig. Doch nicht jedes Metall eignet sich gleichermaßen als feuerhemmende Unterlage – besonders im sensiblen Umfeld von Elektrogeräten in Büros.
In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die gängigsten Metalle – Stahl, Aluminium und verzinktes Blech – und bewerten ihre Tauglichkeit als Unterlage unter Druckern, PCs, Kaffeemaschinen oder Ladegeräten.
1. Warum überhaupt Metall als Unterlage?
Metallunterlagen gelten als besonders:
- Hitzebeständig – Temperaturen über 500 °C stellen kein Problem dar
- Nicht brennbar – sie erfüllen die Brandschutzklasse A1 (nach DIN EN 13501-1)
- Formstabil und langlebig – auch bei hoher mechanischer Belastung
- Chemikalienresistent – nützlich in Werkstätten oder Laborumgebungen
- Gut zu reinigen – glatte Oberflächen nehmen kaum Schmutz auf
Doch Metalle haben auch Schwächen – allen voran ihre hohe Wärmeleitfähigkeit. Wird ein Elektrogerät sehr heiß, kann sich diese Hitze ungehindert auf die Unterlage und den Boden übertragen – was potenziell gefährlich ist, wenn der Boden brennbar ist (z. B. Teppich, Holz, PVC).
2. Vergleich: Stahl vs. Aluminium vs. verzinktes Blech
Eigenschaft | Stahl | Aluminium | Verzinktes Blech |
---|---|---|---|
Hitzebeständigkeit | >1.000 °C | ca. 600–660 °C (Schmelzpunkt) | ca. 400–500 °C (Zink schmilzt) |
Wärmeleitfähigkeit | Mittel (ca. 50 W/m·K) | Sehr hoch (ca. 200 W/m·K) | Mittel bis hoch (je nach Legierung) |
Gewicht | Hoch | Niedrig | Mittel |
Verformbarkeit | Gut, aber schwer zu bearbeiten | Sehr gut | Gut |
Oberflächenschutz | Kann rosten (ohne Beschichtung) | Eloxierbar, aber empfindlich | Korrosionsbeständig durch Zink |
Preis | Günstig bis mittel | Teurer | Günstig |
Rutschfestigkeit | Gering (glatte Oberfläche) | Gering | Variabel (z. B. Riffelblech) |
Optik | Industriell | Modern/technisch | Zweckmäßig |
3. Welche Metallunterlage für welchen Einsatz?
✅ Stahlplatten
Empfohlen für: Technikräume, Produktionsbereiche, Werkstätten
Vorteile: Sehr stabil, langlebig, auch für schwere Geräte geeignet
Achten Sie auf: Korrosionsschutz (z. B. pulverbeschichtet oder rostfrei)
✅ Aluminiumplatten
Empfohlen für: Büros mit hochwertigem Designanspruch, IT-Arbeitsplätze
Vorteile: Leicht, modern, rostfrei
Achten Sie auf: Rutschhemmung (z. B. Antirutschbeschichtung oder Matte darunter)
✅ Verzinkte Bleche
Empfohlen für: Übergangslösungen, Budgetprojekte, Lagerbereiche
Vorteile: Kostengünstig, brandsicher, rostgeschützt
Achten Sie auf: Keine direkte Überlastung – Zinkbeschichtung kann bei starker Hitze beschädigt werden
4. Was ist mit der Wärmeleitung?
Die größte Schwäche aller Metalle ist ihre hohe Wärmeleitfähigkeit. Was bedeutet das in der Praxis?
Ein Gerät mit thermischem Defekt (z. B. überhitzender Drucker) kann die Metallplatte auf über 100 °C aufheizen. Diese Hitze wird ungehindert auf die Kontaktfläche zum Boden weitergegeben – z. B. einen Holztisch oder PVC-Belag. Das erhöht das Risiko, dass sich dort ein Schwelbrand entwickeln kann.
Lösungsansätze:
- Zwischenschicht aus Silikon oder Keramikvlies unter der Platte
- Rückseitige Isolierung mit feuerhemmender Beschichtung
- Luftspalt oder Füße an den Ecken (z. B. Gummipuffer)
So kombiniert man die Vorteile von Metall mit besserer thermischer Trennung.
5. Was sagen Vorschriften und Normen?
Zwar gibt es keine Norm, die explizit Metallplatten als feuerfeste Unterlage empfiehlt oder vorschreibt – allerdings sind Metalle durch ihre Nichtbrennbarkeit häufig Bestandteil von:
- DIN EN 13501-1, Klasse A1 (nicht brennbar)
- DIN 4102 Teil 1, Baustoffklasse A
- DGUV-Vorgaben, die „nicht brennbare Untergründe“ bei bestimmten Geräten fordern
Wichtig ist: Die Maßnahme muss zur konkreten Gefährdung passen. In der Gefährdungsbeurteilung sollte dokumentiert sein, warum ein Metalluntergrund gewählt wurde – und ggf. wie man der Wärmeübertragung entgegenwirkt.
6. Fazit: Metall ist stark – aber nicht immer ideal
Metallunterlagen bieten exzellenten Brandschutz gegen offene Flammen oder heiße Oberflächen – aber sie haben physikalische Grenzen bei der Wärmeleitung. Daher ist die Kombination mit isolierenden Zwischenschichten oder Luftzirkulation entscheidend.
Stahl ist robust, Aluminium leicht und verzinkte Bleche günstig – die Wahl hängt vom Einsatzbereich und den Anforderungen ab.
Mit dem richtigen Aufbau sind Metallunterlagen eine langlebige, wartungsarme und sehr sichere Lösung im Brandschutz – insbesondere dort, wo textile Matten nicht ausreichen oder zu empfindlich wären.
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